Die Missachtung der Kinderrechte der Palästinenser und die menschenrechtswidrige Inhaftierung von Minderjährigen

Die Missachtung der Kinderrechte ist ein akutes Symptom des Apartheid Regimes Israels in den besetzten Gebieten Palästinas. 

Palästinensische Kinder besitzen nicht die gleichen Rechte, die für israelische Kinder im selben Gebiet gelten. Eines dieser Rechte sind Zivilrechte. Stattdessen werden palästinensische Kinder unter Militärrecht verurteilt und hiermit wie Soldaten behandelt. Ihr Alter wird hierbei missachtet.

Das Diskriminierungsverbot spielt in dem Fall auch keine Rolle, da es durch den Besatzungsstatus ungültig ist.

Die Konditionen in den besetzten Gebieten, bewaffnete Auseinandersetzungen und Verhaftungen führen zu einer instabilen, beraubten Kindheit, die diesen Kindern aufgrund ihrer Identität entnommen wird.

Je nach Ort bestehen auch Wasser- und Lebensmittelmängel durch die Besatzung. Zugang für Hilfsorganisationen wird zum Teil auch aktiv blockiert.

In Bezug auf gesundheitliche Missachtungen fand die Kinderrechtsorganisation Humanium, dass es Fälle gab, in denen Kinder nicht ins Krankenhaus gebracht werden konnten, durch die Kontrollpunkte, die ihnen das Durchqueren mit ihren Familien verhinderte. 

Ähnlich sieht man Missachtungen der Bildungsrechte von palästinensischen Kindern, die durch die Verhinderung des Durchqueren der Kontrollpunkte gefördert werden. Alltäglich werden Kinder physisch und psychisch davon abgehalten, zur Schule zu gehen, was in manchen Fällen zum Schulabbruch von Kindern führt, die durch Angst von Soldaten gefördert wird.

Gegen diese Maßnahmen zu demonstrieren ist jedoch keine Option, da, wie Erwachsene, Kindern und Jugendlichen verboten wird, an Protesten teilzunehmen, was in Ost-Jerusalem durch Gesetze zur öffentlichen Ordnung und in der Westbank durch Militäranordnungen durchgesetzt wird.  

Palästinensische Kinder sind auch bei bewaffneten Konflikten nicht geschützt. Laut der Human Rights Watch Organisation wurden vom 30. März bis November 2019 31 Kinder vom israelischen Militär erschossen. In 2023 berichtet die DCI von 121 Kindern, die durch Siedler und israelisches Militär in der Westbank ermordet wurden, hiervon 81 seit dem 7. Oktober. 11 der Leichen werden bisher noch von der israelischen Besatzung abgehalten. Die Zahlen deuten auf eine klare Eskalation, die selbst Minderjährige nicht schont.

Bei Festnahme unter dem militärischen Gesetz bekommen die festgenommenen Kinder oftmals während des Gehörs keinen Rechtsbeistand und der Kontakt zu ihren Eltern wird ihnen verboten. Kinder kriegen i. d. R auch keine Dolmetscher, aufgrund dessen, dass sie als Terroristen betrachtet werden. Durch psychische und körperliche Gewalt werden Geständnisse erzwungen.

Laut der DCI werden jährlich 500-700 Kinder in den israelischen Militärgerichten verurteilt. Laut des israelischen ‘Justizvollzugs’ wurden seit 2012 im Durchschnitt monatlich 217 Kinder festgenommen. Das sind ca. 30.528 Kinder in den letzten 12 Jahren. In den meisten Fällen wird den Kindern und ihren Familien kein Grund für die Verhaftungen offenbart, es wird ihnen nicht gesagt, wo sie hingebracht werden.

Seit dem 7. Oktober stieg die Missachtung der Kinderrechte in den besetzten Gebieten an und wird hierdurch instrumentalisiert. Vom 7. Oktober 2023 bis März 2024 berichtet die Commission of Detainees Affairs von ca. 9000 Menschen in den besetzten Gebieten verhaftet, hiervon sind 500 Minderjährige in der Westbank.

Amnesty International berichtet von einer eindeutigen Eskalation in der Westbank, die den Alltag von Kindern umso mehr beeinträchtigt, sei dies durch Einstürmen der israelischen Militär in die Flüchtlingslager, in die Familienhäuser, tag oder nachts, durch die Zerstörung der Infrastrukturen, oder durch die Hinrichtung und Festnahme der Nachbarn, Familienmitglieder oder der Kinder selbst.

Die Missachtung der Kinderrechte ist kein neues Phänomen, es wurde durch den 7. Oktober nur umso mehr eskaliert. Palästinensische Kinder haben genauso das Recht auf eine normale Kindheit wie jedes andere Kind, dies wird ihnen durch die Besatzung jedoch entnommen. 

The disregard for children’s rights of Palestinians and the detention of minors in violation of human rights

The disregard for children’s rights is an acute symptom of Israel’s apartheid regime in the occupied territories of Palestine. 

Palestinian children do not have the same rights as Israeli children in the same territory. One of these rights is civil rights. Instead, Palestinian children are sentenced under military law and thus treated like soldiers. Their age is disregarded.

The prohibition of discrimination is also irrelevant in this case, as it is invalid due to the occupation status.

The conditions in the occupied territories, armed conflicts and arrests lead to an unstable, deprived childhood, which is taken away from these children because of their identity.

Depending on the location, there are also water and food shortages due to the occupation. Access for aid organizations is sometimes actively blocked.

In terms of health violations, the children’s rights organization Humanium found that there were cases where children could not be taken to hospital due to the checkpoints preventing them from crossing with their families. 

Similarly, the educational rights of Palestinian children are being violated by preventing them from crossing checkpoints. On a daily basis, children are physically and psychologically prevented from going to school, leading in some cases to children dropping out of school, which is encouraged by the fear of the Israeli soldiers.

However, protesting against these measures is not an option as, like adults, children and young people are prohibited from participating in protests, which is enforced in East Jerusalem through public order laws and in the West Bank through military orders.  

Palestinian children are also not protected during armed conflicts. According to the Human Rights Watch Organization, 31 children were shot by the Israeli military between 30 March and November 2019. 

In 2023, the DCI reports 121 children murdered by settlers and the Israeli military in the West Bank, 81 of them since October 7. 11 of the bodies are still being held by the Israeli occupation. The numbers point to a clear escalation that does not spare minors.

When children are arrested under military law, they are often not given legal counsel during the hearing and are forbidden contact with their parents. Children are also generally not given interpreters because they are regarded as terrorists. Confessions are forced through psychological and physical violence.

According to the DCI, 500-700 children are sentenced in Israeli military courts every year. According to Israel’s ‘justice system’, an average of 217 children have been arrested every month since 2012. That is approximately 30,528 children in the last 12 years. In most cases, the children and their families are not told the reason for the arrests, they are not told where they are being taken.

Since 7 October, the disregard for children’s rights in the occupied territories has increased and is being instrumentalized. From October 7, 2023 to March 2024, the Commission of Detainees Affairs reports approximately 9000 people arrested in the occupied territories, 500 of whom are minors in the West Bank.

Amnesty International reports a clear escalation in the West Bank, which affects the daily lives of children all the more, be it through Israeli military incursions into refugee camps, into family homes, day or night, through the destruction of infrastructure, or through the execution and arrest of neighbors, family members or the children themselves.

The disregard for children’s rights is not a new phenomenon, it was only escalated by October 7. Palestinian children have just as much right to a normal childhood as any other child, but this is being taken away from them by the occupation.

Quellen/Sources:

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